DFG Priority Programme 1458 – High Temperature Superconductivity in Iron Pnictides
Willkommen auf dem offiziellen Portal für führende Forschungsarbeiten im Bereich der Hochtemperatursupraleitung in eisenhaltigen Pnictiden. Dieses interdisziplinäre Forschungsfeld verbindet Festkörperphysik, Materialchemie und Kristallchemie zur Untersuchung der einzigartigen Eigenschaften eisenhaltiger supraleitender Verbindungen.
Über das DFG Schwerpunktprogramm 1458
Unsere Forschung wird von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) im Rahmen des Schwerpunktprogramms 1458 „Hochtemperatursupraleitung in eisenhaltigen Pnictiden“ gefördert. Das Programm koordiniert die Aktivitäten zahlreicher Forschungsgruppen an führenden Universitäten und Instituten in ganz Deutschland.
deutsche forschungsgemeinschaft (dfg)
Die Entdeckung der Hochtemperatur-Supraleitung in FeAs-Verbindungen hat weltweit großes Interesse geweckt und eine Vielzahl von Forschungsaktivitäten in der Festkörperphysik und Festkörperchemie ausgelöst. Dieses Interesse beruht auf mehreren Faktoren:
Die hohen Sprungtemperaturen von bis zu 55 K,
Die komplexen physikalischen Eigenschaften, die ein spannendes Zusammenspiel zwischen Kristallstruktur, Magnetismus und Supraleitung zeigen,
Die große Vielfalt an Materialien innerhalb dieser neuen Klasse von Hochtemperatur-Supraleitern,
Das Potenzial technischer Anwendungen dieser intermetallischen Verbindungen.
Forschungsschwerpunkte
Die Forschungsarbeiten des Programms konzentrieren sich auf mehrere Kernbereiche:
Eisenbasierte Supraleiter
Hochtemperatur-Supraleitung in Eisen-Pnictiden und verwandten Materialien.
Magnetismus & Spinphänomene
Magnetismus und spinbezogene Phänomene in Supraleitern.
Moderne Analysemethoden
Anwendung fortschrittlicher Methoden wie ESR, Neutronenstreuung und NMR-Spektroskopie.
Kristallzüchtung
Kristallwachstum von Einkristallen zur Herstellung qualitativ hochwertiger Proben.
Spin-Nematik-Phase
Untersuchung der Spin-Nematic-Phase und deren Bedeutung für die Supraleitung.
Magnetische Verunreinigungen
Erforschung des Einflusses von magnetischen Verunreinigungen, insbesondere Mangan-Dotierung im BaFe-Verbund.
Forschungsprojekte und Teilprojekte
Das Priority Programme 1458 besteht aus zahlreichen Teilprojekten, die von führenden Universitäten und Forschungsinstituten getragen werden. Die Projekte umfassen:
Analyse von Spin-Excitationsspektren
Analyse von Spin-Excitationsspektren mittels inelastischer Neutronenstreuung
Untersuchung der Pseudogap-Bildung
Untersuchung der Pseudogap-Bildung oberhalb der supraleitenden Übergangstemperatur
Effekte von magnetischen Impuritäten
Erforschung der Effekte von magnetischen Impuritäten auf die Supraleitung
Studien zur Materialchemie
Vertiefte Studien zur Materialchemie und den physikalischen Eigenschaften von Eisen-Arsenid-Supraleitern
Jedes Teilprojekt trägt dazu bei, die komplexen Mechanismen der Hochtemperatursupraleitung besser zu verstehen und innovative Materialien zu entwickeln.
Warum ist das wichtig?
Hochtemperatursupraleitung eröffnet revolutionäre Technologien in Energieversorgung, Elektronik und Medizin – von verlustfreien Stromleitungen über ultraschnelle Computer bis hin zu effektiven Magnetresonanztomographen. Ihr größter Vorteil liegt in der Fähigkeit, elektrischen Strom ohne Widerstand zu transportieren, was eine erhebliche Energieeinsparung ermöglicht.
Da Hochtemperatursupraleiter mit flüssigem Stickstoff gekühlt werden können, sind sie technisch und wirtschaftlich wesentlich einfacher einsetzbar als klassische Supraleiter. Gleichzeitig bieten sie neue Möglichkeiten für die Miniaturisierung leistungsstarker Geräte, verbessern die Effizienz bestehender Technologien und gelten als vielversprechende Grundlage für künftige Innovationen in Bereichen wie Quantencomputing, nachhaltige Energienetze oder moderne Transportsysteme.
Auch aus wissenschaftlicher Sicht sind sie von großem Interesse, da die zugrunde liegenden physikalischen Mechanismen noch nicht vollständig verstanden sind.
Beteilige Forschungseinrichtungen
- Technische Universität Dresden
- Universität Augsburg
- Universität Marburg
- Ludwig-Maximilians-Universität München
- Weitere Partner aus Wissenschaft und Industrie

FAQs
Wer finanziert die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG)?
Die DFG wird überwiegend aus öffentlichen Mitteln finanziert. Etwa 90 % des Haushalts stammen aus dem Bundeshaushalt (über das Bundesministerium für Bildung und Forschung – BMBF), der Rest kommt von den Bundesländern.
Diese Finanzierung ermöglicht der DFG, wettbewerbsorientierte Fördermittel an die besten wissenschaftlichen Projekte in Deutschland zu vergeben.
Was ist eine DFG-Forschungsgruppe?
Eine DFG-Forschungsgruppe ist ein Zusammenschluss mehrerer exzellenter Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, die gemeinsam an einem umfangreichen, mittelfristigen Forschungsvorhaben arbeiten.
Ziel ist die Bearbeitung aktueller und komplexer wissenschaftlicher Fragestellungen, die in Einzelprojekten nicht lösbar wären.
Typischerweise besteht eine Forschungsgruppe aus mehreren Teilprojekten, die in enger Kooperation stehen. Die Laufzeit beträgt in der Regel bis zu sechs Jahre.
Wer ist Mitglied der DFG?
Mitglieder der DFG sind wissenschaftliche Einrichtungen in Deutschland, vor allem:
Universitäten
Fachhochschulen mit Promotionsrecht
Außeruniversitäre Forschungseinrichtungen wie z. B.:
Max-Planck-Gesellschaft (MPG)
Helmholtz-Gemeinschaft (HGF)
Leibniz-Gemeinschaft
Fraunhofer-Gesellschaft
Einzelpersonen sind keine Mitglieder, sondern können als Antragsteller oder Gutachter mitwirken.
Wie viele Mitglieder hat der Hauptausschuss der DFG?
Der Hauptausschuss der DFG setzt sich aus etwa 39 Mitgliedern zusammen.
Er besteht aus Vertreterinnen und Vertretern der Wissenschaft sowie der Bundes- und Landesregierungen.
Der Hauptausschuss ist das zentrale Gremium für grundsätzliche Entscheidungen zur Förderpolitik und zur Mittelvergabe der DFG.